Das heutige Rheinhessen weist eine wechselvolle Vergangenheit auf. Stürmische Meere, tropische Wälder und tropische Wüsten schufen die Grundlagen für das heutige Gebiet. Nach der letzten Eiszeit wurde kalkhaltiger Sand aus dem sich häufig ändernden Rheinbett angeweht. Es entstand ein Binnendünengebiet, das etwa von Heidelberg bis Ingelheim reichte. Auf diesem trockenen, nähstoffarmen Boden siedelten sich Pflanzen an, die man sonst nur in Steppengebieten von Ost- und Südeuropa sowie Asien antreffen konnte.

Auf Grund der für Deutschland ungewöhnlichen Wärme und Trockenheit hat sich hier eine eigene Vegetation erhalten, die zur überregionalen Bedeutung des Naturschutzgebietes führt. Viele der Pflanzen und Tiere sind vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Besonders in den letzten Jahrzehnten hat sich das Gebiet durch Besiedlung, Naherholung, Industrie und Verkehr stark verändert. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass durch die enormen Stickstoffemissionen durch Verkehr und Industrie die ursprüngliche Flora immer mehr verdrängt wird. Ein Gutachten des Biologen Dr. Wolfgang Goebel zeigt, dass der zu schützende Trockenlebensraum in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist und in den verbliebenen Resten Stickstoff liebende Pflanzen die ursprüngliche Vegetation verdrängen. Durch Pflegemaßnahmen konnte diese Entwicklung in Kernflächen erfolgreich gestoppt werden.