Systematik
Familie: Sackspinnen (Clubionidae)
Art: kleine rindensackspinne
weitere Namen: Gefällige Sackspinne, Kleine Herzfleck-Sackspinne,
wissenschaftlicher Name Clubiona comta (C. L. Koch, 1839)
rote Liste: N [nicht gefährdet]
Reifezeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung

In Mitteleuropa ist die Spinne weit verbreitet und in den meisten Gebieten ziemlich häufig anzutreffen. Die Kleine Herzfleck-Sackspinne kommt auch in Nord-Afrika vor.

Merkmale

Die Kleine Rindensackspinne erreicht als Männchen eine Körperlänge von etwa 4 mm und als Weibchen eine Körperlänge von etwa 4 - 6 mm. Diese kontrastreich gezeichnete Art ähnelt der Art Clubiona corticalis, bleibt aber mit einer Körperlänge von 4 bis 6 Millimeter deutlich kleiner. Die Färbung ist insgesamt etwas heller. Der Vorderkörper ist gelbbraun, während der Hinterkörper eine blaß gelbliche Färbung aufweist. Letzterer trägt oberseits vorn einen dunklen, leicht rötlichen Spießfleck, außerdem zeigen sich Winkelflecke und dunkle Randzeichnungen in der gleichen Färbung. Die Epigyne (äußeres weibliches Geschlechtsorgan) ist breiter als lang und zeigt durchscheinende, halbkreisförmige Bogengänge. Gemeinsames Merkmal aller Arten der Familie der Sackspinnen (Clubionidae) sind die Spinnwarzen, die konisch verjüngt sind und sich in Ruhelage zur Kegelform zusammenneigen.

Lebensraum
Die Kleine Rindensackspinne lebt in Wäldern auf Tannen, gelegentlich unter loser Rinde und im Gebüsch. Sie ist ebenfalls auch am Boden im Moos und unter Steinen zu finden.
Lebensweise
Aufgrund ihrer nächtlichen Lebensweise begegnet man dieser Art nur selten, man kann sie aber leicht durch das markante Wohngespinst in der Vegetation, unter loser Baumrinde, im Moos oder unter Steinen finden. Die Kleine Rindensackspinne wird im Frühjahr geschlechtsreif. Der Paarung geht kaum eine Werbung voraus, das Männchen benutzt seine längeren, zugespitzten Kieferklauen, um das Weibchen bei der stundenlangen Paarung zu halten. Das Weibchen legt ihre rötlichen Eier mit Hilfe der Spinnseide in ein dichtes, verschlossenes Wohngespinst und bewacht die Eier so lange, bis die Jungspinnen ausschlüpfen. Die Lebensdauer der Kleinen Herzfleck-Sackspinne beträgt etwa ein Jahr.
Tagsüber verbirgt sich die Spinne in ihrem weißen Gespinstsack und geht bei Nacht auf Jagd. Dabei klettert und läuft die Spinne sehr vorsichtig umher und fängt alles, was freßbar erscheint. Da die Spinne kein Fangnetz baut, wird die Beute mit dem sehr empfindlich entwickelten Tastsinn aufgespürt.
Die Spinnenart wird im Frühjahr geschlechtsreif. Das Männchen, das wie bei allen Clubiona-Arten deutlich längere Cheliceren als das Weibchen besitzt, sucht das Weibchen in seinem angelegten Schlupfwinkel auf. Außer klopfenden Bewegungen findet keine Werbung statt. Das Männchen besteigt das Weibchen von vorn und umgreift mit seinen langen zugespitzten Cheliceren dessen Hinterleibsstiel. Dann läßt das Männchen sich seitlich am Körper der Partnerin herab und führt einen Taster ein. Die gesamte Paarung dauert etwa 90 Minuten. Dabei findet mehrfach, jeweils unter Wechsel auf die andere Körperseite des Weibchens, ein Tasterwechsel statt. Nach der Paarung legt das Weibchen in ihrem Schlupfwinkel die rötlich gefärbten Eier ab. Nach dem Ausschlüpfen verbleiben die Jungspinnen noch längere Zeit - wohl bis zur nächsten Häutung - im Gespinst des Weibchens. Die Jungspinnen bauen schließlich dann ihre eigenen Wohnungen, überwintern dann halberwachsen und häuten sich im Mai des folgenden Jahres zum letzten Mal.
Quellenangabe
Tierdoku