Systematik
Gattung: Keiljungfern (Gomphus)
Art: asiatische keiljungfer
wissenschaftlicher Name: Gomphus flavipes (von Carpentier, 1825)
rote Liste:
Flugzeit:
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Verbreitung

Das Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in Osteuropa und Asien. Die Nominatform kommt von Mitteleuropa bis Ostsibirien vor – außerdem besteht ein isoliertes Teilareal in Südwestfrankreich –, südlich tritt sie bis Norditalien und Nordostgriechenland auf. Eine Unterart Gomphus flavipes lineatus besiedelt Kleinasien, den Nahen Osten und Zentralasien, während für Ostsibirien eine dritte Unterart, Gomphus flavipes sibirica, beschrieben wurde.

Die westliche Arealgrenze, also in Mitteleuropa, scheint variabel zu sein und von aktuellen Ausbreitungsvorstößen nach Westen charakterisiert zu werden. Jahrzehntelang galt die Asiatische Keiljungfer etwa in Westdeutschland als ausgestorben; es waren nur noch Vorkommen aus der damaligen DDR zwischen der Elbe und der Oder bekannt. Auch heute sind Bestände an der Spree und der Oder besonders individuenreich. In den letzten Jahren mehren sich allerdings wieder Einzelfunde der Art auch weiter westlich, etwa an der niedersächsischen Aller, verschiedenen Abschnitten des Rheins, der Weser, der Lippe oder auch der niederländischen Maas. Die Elbe kann derzeit aber wohl noch als westliche Grenze des stetigeren Verbreitungsgebietes definiert werden.
Merkmale

Die Art ist im Vergleich zu anderen Keiljungfern relativ schlank gebaut; sie erreicht eine Körperlänge von 50 - 55 mm und eine Flügelspannweite von 70 - 80 mm. Die Beine weisen neben Schwarz auch größere Gelbanteile auf. Markantes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Gomphus-Arten ist die Zeichnung der oberen „Brust“ (Thorax) – es befinden sich drei schwarze Streifen auf jeder Seite des vorderen Thoraxabschnittes, die gleich weit voneinander entfernt sind. Entsprechend sind die dazwischen liegenden gelben Flächen ebenfalls als etwa gleich breite Streifen ausgebildet.

Beim adulten Männchen sind die hellen Körperpartien blassgelb bis leicht grünlich ausgeprägt, beim Weibchen dagegen in einem leuchtenden Gelb. Das hintere Abdomen ist bei den Männchen etwas keilartig verbreitert, aber nicht so auffällig keulenförmig verdickt wie z. B. bei der Gemeinen Keiljungfer. Es bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit diversen anderen Keiljungfern, darunter Gomphus pulchellus und Gomphus simillimus.
Lebensraum

Die Asiatische Keiljungfer besiedelt die mittleren und unteren Läufe großer Flüsse, wo sehr feinkörnige Bodenbestandteile wie Sand, Lehm, Ton und Detritussedimente, manchmal auch Schlamm vorherrschen. Hier benötigen die Larven strömungsberuhigte, unbewachsene, sonnenexponierte Buchten oder Gleithangzonen (ersatzweise auch: Buhnenfelder zwischen Buhnen an teilverbauten Flüssen). Sie halten sich oft im flachen Wasser nahe der Uferlinie auf und verbergen sich dabei eingegraben im Untergrund. Sie sind vor allem nachtaktiv und fressen innerhalb des Sedimentes Kieselalgen, Schlammröhrenwürmer, Zuckmückenlarven und andere Beute, die sie durch aktives Suchen mittels Berührung mit den Antennen aufspüren (die optische Wahrnehmung spielt keine Rolle). Die Larven haben eine meist dreijährige, regional auch vierjährige Entwicklungszeit, wobei sie 14 Häutungsstadien durchlaufen.

Nach dem Schlupf verlassen die jungen Imagines den Gewässerbereich und verteilen sich während einer etwa zweiwöchigen Reifungsperiode in einem Radius von mehreren Kilometern im Umland. Als geschlechtsreife Tiere kehren sie wieder zum Gewässer zurück. Hier halten sie sich nun bevorzugt an sonnigen Sandufern dicht am Wasser auf. Ihre Lebensdauer wird mit 30 - 40 Tagen angegeben.

Die Paarung wird im Flug begonnen und endet nach fünf bis 25 Minuten sitzend. Anschließend fliegt das Weibchen allein über der Wasseroberfläche in 20 - 30 cm Höhe und streift dabei die Eier in rhythmischen Bewegungen ab. Diese sinken auf den Gewässergrund und bleiben mithilfe ihrer klebrigen Gallerte am Sediment haften.
Flugzeit

Die Emergenz (Imaginalhäutung), also das Schlüpfen der umgewandelten Imagines, beginnt in Mitteleuropa zum Monatswechsel Mai/Juni und endet manchmal erst im August. Sie findet jeweils unsynchronisiert über einen längeren Zeitraum statt. Die Flugzeit dauert bis in den September (Oktober).

Quellenangabe
Wikipedia