Systematik
Unterfamilie: Rosenkäfer (Cetoniinae)
Art: grosser rosenkäfer
weitere Namen: Großer Goldkäfer
wissenschaftlicher Name: Protaetia aeruginosa, (Scopoli, 1786)
rote Liste: I [vom Aussterben bedroht]
In Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung wird die Art als „streng geschützter Käfer“ geführt.
Flugzeit:
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Merkmale

Der große und gewölbte Käfer ist unbehaart und glänzt deswegen besonders intensiv grüngold oder rotgold. Er erreicht die stattliche Länge von 22 - 28 mm. Der Kopf ist kräftig und dicht punktiert, die Punkte sind verschieden groß. Der große viereckige Kopfschild verdeckt die Oberkiefer. Sein Vorderrand ist wulstig aufgeworfen und leicht nach innen gebogen. Sein Seitenrand hat über der Fühlerbasis eine Aussparung, so dass die Fühlereinlenkung von oben sichtbar ist. Die goldgrünen Fühler haben ein keulenförmiges kräftiges Basalglied. Die folgenden sechs Glieder bilden eine kurze Geißel. Die drei letzten Glieder sind nach vorn zu einer Fühlerkeule erweitert, deren Blätter frei gegeneinander beweglich sind. Die Wangen dringen in Form eines schmalen Stegs vom Vorderrand in das Auge vor.

Der Halsschild ist hinter dem Kopf buckelartig gewölbt. Er ist an der Basis am breitesten, nach vorn verengt er sich in der Aufsicht halbkreisförmig. Die Seitenrandlinie erreicht fast die Vorderseite. Die Basis des Halsschildes ist vor dem Schildchen eingebuchtet und rechts und links davon vor den Innenecken der Flügeldecken ebenfalls nach innen gebogen. Oben ist der Halsschild fast glatt, an den Seiten ist er weniger fein und zerstreut punktiert.
Die Flügeldecken sind hinter der Mitte nicht eingedrückt. Sie sind sehr fein und zerstreut punktiert. Die Flügeldeckennaht ist im hinteren Teil kielartig erhöht. Die Seiten der Flügeldecken sind hinter den Schultern stark eingebuchtet.
Betrachtet man die Unterseite des Käfers, so liegt das Niveau der Mittelbrust über dem der Vorderbrust. Die Mittelbrust ist nach vorn knaufartig erweitert. Dieser Mesosternalfortsatz ist kahl, in der Aufsicht breit und von der Seite betrachtet flach und nach vorn spitz zulaufend. Die Seiten der Mittelbrust (Epimeren des Mesosternums) ziehen sich keilförmig zwischen dem Vorderrand der Flügeldecken und dem Hinterrand des Halsschildes nach oben und sind von oben deutlich sichtbar. Der Hinterleib hat auf der Unterseite auch bei den Männchen keine Mittelrinne.
Vorder-, Mittel- und Hinterhüften sind walzig und liegen quer zur Körperachse. Die drei Zähne an der Außenseite der Vorderschienen enden spitz. Der Dorn auf der Innenseite der Vorderschiene entspringt vor dem mittleren Zahn und vor der Einlenkungsstelle der fünfgliedrigen Tarsen. Die Spitze der Mittel- und Hinterschienen ist scharf kantig gezackt und trägt zwei einander genäherte Enddornen.
 
Verbreitung

Es handelt sich um eine kontinentale Art, die den atlantischen Bereich Europas meidet. Sie fehlt in Portugal, Großbritannien, Skandinavien, den Baltischen Staaten, Nordwest- und Nordrussland. Nach Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis zum Kaspischen Meer und nach Kleinasien.

In Deutschland wird der Käfer in mehreren Bundesländern als „vom Aussterben bedroht“ oder stark gefährdet eingestuft, doch scheinen die Populationen zumindest stellenweise wieder etwas zuzunehmen.
Lebensraum und Lebensweise

Für die dreijährige Entwicklung benötigt die Art alte Bäume, hauptsächlich Eichen. Außerdem werden Linde, Buche und verschiedene Obstbäume genannt. Meist findet man die xylophagen Larven jedoch im Mulm alter rotfauler Eichen im Stammbereich, seltener in weißfaulem Holz. Sie meiden jedoch die Bodennähe, sind dagegen durchaus bis in den Wipfelbereich anzutreffen, häufig in ehemaligen Spechthöhlen. Sie werden bis zu 65 Millimeter lang. Die Puppenhöhle wird aus Mulm hergestellt und ist sehr hart. Die letzte Überwinterung erfolgt vermutlich als Imago. Den adulten Käfer kann man im Mai und Juni an sonnigen Waldrändern an den Brutbäumen oder auf blühendem Gebüsch antreffen. Er ernährt sich von Baumsaft oder auch von überreifem Obst. Der in alten Quellen genannte Blütenbesuch zwecks Nahrungsaufnahme wird inzwischen angezweifelt. An Stellen, an denen der Baum blutet und die Tiere an den zuckerhaltigen Saft gelangen oder im Mittelmeerraum auf reifen Feigen, können sich die Tiere in großer Anzahl drängen.

Quellenangabe
Wikipedia